Schnatgang am 5. Mai 2018 um 7:30 Uhr von Clusorth-Bramhar nach Bawinkel

Der Heimatverein Kirchspiel Bawinkel e. V. lädt alle Interessierten ein zum diesjährigen Schnaatgang am Samstag, den 5. Mai 2018. Beginn ist um 7.30 Uhr auf dem Hof Witschen in Clusorth-Bramhar. Ein Vorfahre der Familie Witschen, Bernhard Witschen, war zu Beginn des 20. Jahrhunderts künstlerisch tätig. Im Laufe der heimatkundlichen Wanderung von Clusorth-Bramhar nach Bawinkel werden Hintergründe und diverse Werke des Künstlers vorgestellt. Unterwegs wird auf dem Pferdehof Brentano der Familie Heinen am Heideweg ein gemeinsames Frühstück eingenommen. Nach einer Besichtigung des Pferdehofes geht es weiter in Richtung Bawinkel. Der Schnaatgang endet am Mittag beim Heimathaus. Wer nicht die ganze Strecke wandern möchte, kann im mitgeführten Planwagen Platz nehmen. Musikalisch begleitet wird die Wandergruppe von den örtlichen Jagdhornbläsern.

Vortrag Bernd Robben

Vortrag zum Heuerlingswesen

Am Dienstag, 20.03.18, hatte unser Heimatverein alle Interessierten zu einem Vortragsabend zum Thema Heuerlingswesen ins Alte Pfarrhaus eingeladen. Rund 45 Personen waren unserer Einladung gefolgt. Als Referenten konnten wir Herrn Bernd Robben aus Gleesen gewinnen. Herr Robben ist Autor des bekannten Buches „Wenn der Bauer pfeift, dann müssen die Heuerleute kommen“. In einem rund 75-minütigen Vortrag beleuchtete Herr Robben zahlreiche Facetten des rund 400 Jahre währenden Heuerlingswesens in Nordwestdeutschland. Unsere Gegend gehörte zum Kernbereich des Verbreitungsgebietes und im Kirchspiel Bawinkel war das Heuerlingswesen besonders stark ausgeprägt. So stieß der Vortrag auf reges Interesse und die interessanten Ausführungen von Herrn Robben zogen die Zuhörer in ihren Bann. 
Neben dem reinen Heuerlingswesen wurde auf die zahlreichen Begleiterscheinungen und ökonomischen Entwicklungen während der Verbreitungszeit in chronologischer Reihenfolge eingegangen. So erfuhren die Zuhörer in einem Kurzumriss Hintergründe zur Hollandgängerei und der Massenauswanderung nach Nordamerika. Auch die Markenteilungen im 19. Jahrhundert und die damit verbundenen, existenzbedrohenden Auswirkungen für die Heuerleute, kamen zur Sprache. Eine besondere Würze erhielt der Vortrag durch die Hinweise auf zahlreiche Anekdoten, welche von Zeitzeugen und aus alten Überlieferungen stammten. Diese teils entsetzlichen Berichte, die überwiegend Themen aus dem zwischenmenschlichen Zusammenleben behandelten und die extremen Klassenunterschiede im Sozialmilieu der Dörfer aufzeigten, berührten sehr und machten nachdenklich. 
Im Anschluß an den Vortrag stellten sich auf Wunsch von Herrn Robben einige anwesende Zeitzeugen, welche noch auf Heuerstellen aufgewachsen sind, zu einer Interviewrunde zur Verfügung. Aus der angedachten Kurzbefragung entwickelte sich eine rege Berichterstattung . Die Interviewten gaben bereitwillig Auskunft und erzählten teils von sehr interessanten Details. Kurzvideos zu den Interviews können in Kürze auf der Website www.heuerleute.de aufgerufen werden